In der Vergangenheit waren automatische Regeln leider nur für diejenigen zugänglich, die ihre Anzeigen über Tools von Drittanbietern verwaltet haben. Nun haben sie auch im Werbeanzeigenmanager und Power Editor Einzug gehalten. Es ist Zeit, einen Blick auf dieses extrem praktische Feature zu werfen.
Für wen sind automatische Regeln gedacht?
Kurz gesagt: für jedermann. Und gerade wenn du nicht jeden Tag im Werbeanzeigenmanager unterwegs bist, wirst du die automatischen Regeln sehr hilfreich finden.
Was sind automatische Regeln?
Leider ist es nicht so, dass du eine Facebook-Kampagne einmal aufsetzt und dann für die nächsten Wochen laufen lassen und praktisch vergessen kannst. Das Schalten von Facebook-Anzeigen ist ein ständiges Optimieren und Justieren: schlecht laufende Anzeigen abschalten, das Budget bei den gut laufenden erhöhen, auf die Frequenz achten, etc.
Mit etwas Erfahrung hast du dir irgendwann ein System zurechtgelegt, nach dem du deine Kampagnen täglich überprüfst und gegebenenfalls optimierst. Diese Routinearbeiten kannst du nun mithilfe der automatischen Regeln zumindest zum großen Teil auf Autopilot setzen.
Wie funktionieren automatische Regeln?
Nach Auswahl der Kampagnen oder Werbeanzeigengruppen, auf die die automatische Regel angewendet werden soll, legst du fest, was passieren soll, sobald die Bedingungen der automatischen Regel erfüllt sind.
Folgende Reaktionen sind möglich: Die Kampagne oder Werbeanzeigengruppe wird gestoppt, die Ausgaben werden erhöht oder verringert oder es wird einfach nur eine Nachricht an dich versendet. Letzteres empfiehlt sich am Anfang, wenn du dir noch nicht sicher bist, ob deine Regeln so funktionieren, wie du es dir vorstellst.
Bei den Bedingungen für die Regel hast du eine lange Liste von Optionen, beispielsweise dass der Klickpreis nicht über 30 Cent steigen darf oder die Kosten pro Conversion unter 2 Euro bleiben müssen.
Die Details erfährst du jetzt.
Wie du automatische Regeln anlegst
Zunächst wählst du im Werbeanzeigenmanager oder Power Editor die Kampagne aus, auf die die Regel angewendet werden soll. Danach klickst du „Regel erstellen“.
Im Anschluss erscheint ein Fenster mit allen Eingabemöglichkeiten.
Beim ersten Punkt „Regel anwenden für“ legst du nun fest, für welche Anzeigen die Regel gelten soll.
Du hast die folgenden Optionen:
- Selektierte Kampagne
- Aktive Werbeanzeigengruppen in selektierter Kampagne
- Aktive Werbeanzeigen in selektierter Kampagne
- Alle aktiven Kampagnen
- Alle aktiven Werbeanzeigengruppen
- Alle aktiven Werbeanzeigen
Hinweis: Die Auswahl der weiteren Eingabemöglichkeiten hängt davon ab, wofür du dich an dieser Stelle entscheidest.
Beim nächsten Punkt „Aktivität“ definierst du, was passieren soll, wenn die Bedingungen deiner Regel erfüllt werden.
In meinem Beispiel wende ich die Regel auf die ausgewählte Werbeanzeigengruppe an. Meine Auswahlmöglichkeiten bei Aktivität sind:
- Anzeigengruppe deaktivieren
- Nur Benachrichtigung senden
- Budget anpassen
- Tagesbudget erhöhen um
- Tagesbudget verringern um
- Laufzeitbudget erhöhen um
- Laufzeitbudget verringern um
- Manuelles Gebot anpassen
- Gebot erhöhen um
- Gebot verringern um
In diesem Beispiel erhöhe ich das Tagesbudget um 20 %. Du könntest auch um einen fixen Euro-Betrag erhöhen. In der Folge kannst du noch ein maximales Tagesbudget festlegen, damit das Budget nicht aus dem Ruder läuft.
Beim Punkt „Bedingungen“ werden nun die Voraussetzungen für den Regel-Eintritt definiert.
Folgende Parameter können abgefragt werden:
- Tägliche Ausgaben
- Laufzeitausgaben
- Frequenz
- Ergebnisse
- Kosten pro Ergebnis
- Kosten pro mobiler App-Installation
- Stunden seit der Erstellung
- Kosten pro Webseiten-Conversion (Standard-Events)
- CPC (Link)
- CPM
- CTR (Link)
- Laufzeit-Impressionen
- Impressionen
- Reichweite
Du hast bei den Bedingungen auch die Möglichkeit, mehrere Parameter zu kombinieren. Beispielsweise wie folgt:
In unserem Beispiel würde das Tagesbudget um 20 % erhöht werden, sofern der Preis pro Conversion unter 1,50 Euro liegt und die Frequenz unter 2,0 ist.
Die zusätzliche Bedingung „Laufzeit-Impressionen > 8.000“ hat Facebook automatisch hinzugefügt. Dies ist sinnvoll, da es erst ab einer gewissen Mindest-Impressionen-Zahl überhaupt lohnt, Änderungen vorzunehmen.
Als nächstes legst du beim Punkt „Datumsbereich“ den Zeitraum fest, der deiner Regel zugrundegelegt wird.
Der Zeitraum sollte in sinnvoller Relation zu deinem Tagesbudget stehen. Je kleiner das Tagesbudget, desto länger dieser Zeitraum.
In der Folge hast du noch die Möglichkeit, das Attributionsfenster zu definieren. Falls dir das nichts sagt, würde ich es einfach bei den Standardwerten belassen.
Bevor du schließlich am Ende der Eingabemaske noch einen Namen für deine Regel vergibst, legst du beim Punkt „Benachrichtigung“ fest, wer benachrichtigt werden soll und über welchen Weg. Neben Facebook-Nachrichten hast du die Möglichkeit des E-Mail-Versandes.
Bleibt die Frage, wo du deine automatischen Regeln eigentlich verwaltest und wiederfindest, nachdem du sie angelegt hast.
Wie du automatische Regeln verwaltest
Über deine Werbekonto-Navigation am oberen Bildschirmrand findest du den Punkt „Automatische Regeln“.
In der folgenden Ansicht kannst du dann bestehende Regeln ansehen, löschen oder bearbeiten.
Auf dem Reiter „Aktivität“ kannst du nachvollziehen, welche Änderungen durch deine Regeln vorgenommen wurden. Ein Tipp: Klicke rechts oben die Checkbox „Ergebnisse der Regeln ohne Änderungen verbergen“ an, um nur die relevanten Einträge angezeigt zu bekommen.
Zu guter Letzt bleibt mir anzumerken, dass du auch in dieser Bildschirmansicht oben rechts über den Button „Regel erstellen“ neue Regeln anlegen kannst. Allerdings hast du über diesen Weg dann nicht die Möglichkeit, Regeln für ausgewählte Kampagnen oder Anzeigen anzulegen, sondern nur für dein gesamtes Werbekonto.
Fazit
Egal, ob du als Agentur unzählige Werbekunden betreust oder nur ab und zu eine Kampagne für den Eigenbedarf schaltest: Die Funktion „Automatische Regeln“ bedeutet in jedem Fall eine willkommene Zeitersparnis und die Möglichkeit, repetitive Tätigkeiten zu automatisieren.
Zum Start empfehle ich, die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten mit Benachrichtigungen zu testen. Sobald du weißt, wie der Hase läuft, lässt du dann auch die Budgets automatisch anpassen.
Wie findest du das neue Feature? Wirst du es nutzen? Schreib mir in den Kommentaren.